Ministerpräsident Steinbrück testet neuen Brennstoffzellen-Scooter des Forschungszentrums Jülich

"Eindrucksvoller Beleg für die Innovationskraft unserer Wissenschaftler"

[6. Dezember 2004]

Zu einer Fahrt zwischen Staatskanzlei und Landtag mit dem neuartigen Brennstoffzellen-Scooter des Forschungszentrums Jülich ist Ministerpräsident Peer Steinbrück am Montag (6. Dezember 2004) aufgebrochen. Der in diesem Jahr in Jülich entwickelte Scooter verfügt über ein Brennstoffzellensystem, das weltweit zu den besten dieser Leistungsklasse überhaupt gehören dürfte. Wissenschaftler des Instituts für Energieverfahrenstechnik am Forschungszentrum Jülich haben ein kommerzielles Elektrofahrzeug mit diesem neuen Brennstoffzellensystem ausgerüstet, die das Gefährt über einen Elektromotor antreibt. Der umweltfreundliche Brennstoffzellenscooter erreicht eine Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern.

Ministerpräsident Steinbrück würdigte den Erfolg der Jülicher Wissenschaftler als weiteren eindrucksvollen Beleg für die Innovationskraft des Forschungszentrums, dessen Verfahren und Produkte immer wieder in der ersten Liga weltweiter Forschung mitspielen. "Brennstoffzellen als zukünftige Energiewandler haben überzeugende Eigenschaften. Sie sind beispiellos sauber, umweltfreundlich, effizient - und für den künftigen Einsatz in Fahrzeugen, Laptops und kleinen Kraftwerken vorstellbar. Die Landesregierung hat die Entwicklung der Brennstoffzellentechnologie am Forschungszentrum Jülich in den vergangenen vier Jahren mit rund 1,5 Millionen Euro unterstützt.

Bei dem neuen System handelt es sich um eine sogenannte Direktmethanol-Brennstoffzelle, die - im Gegensatz zu vielen anderen Brennstoffzellentypen - flüssiges Methanol in Strom umwandelt. Der Vorteil liegt auf der Hand: Flüssiges Methanol ist leichter zu handhaben und zu lagern als gasförmiger Wasserstoff; das Fahrzeug wird betankt, wie wir es gewöhnt sind.

Die größte Herausforderung bestand darin, das gesamte System bestehend aus der Brennstoffzelle sowie alle zum Betrieb erforderlichen Komponenten, so auszulegen, dass es in das Fahrzeug passt. Statt mit drei herkömmlichen Bleiakkumulatoren, wie der Hersteller sie eingebaut hat, fährt das Fahrzeug nun mit einem Hybridantrieb aus Brennstoffzelle und Lithum-Ionen-Akkumulator. Im regulären Betrieb treibt die Brennstoffzelle den Elektromotor des Fahrzeugs an. Die Batterie kommt bei besonderer Belastung ins Spiel, also beim Anfahren oder beim Bergauffahren. Die Brennstoffzelle lädt den Akku dann immer wieder auf. Mit einer Tankfüllung hat das Fahrzeug eine etwa doppelt so hohe Reichweite von geschätzten 120 Kilometern, außerdem entfällt das "Auftanken" an der Steckdose: Das Fahrzeug ist jederzeit einsatzbereit.

Quelle: Landespresse- und Informationsamt NRW

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v.l. nach rechts: Dr. Gerd Eisenbeiß (Vorstand Forschungszentrum Jülich), Andreas Maintz (Institut Energieverfahrenstechnik (IWV-3)), Prof. Detlef Stolten (Institutsleiter IWV-3), Nicola Kimiaie (Projektleiterin IWV-3), Peer Steinbrück

Foto: Forschungszentrum Jülich

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Ministerpräsident Peer Steinbrück

Foto: Forschungszentrum Jülich


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Letzte Änderung: 19.05.2022